Diese konzentrierte Salzsäure wird in der chemischen Industrie, in Beizereien oder in Kraftwerksanlagen genutzt. Einen Teil davon nutzt die MVR in ihrer Vollentsalzungsanlage selbst, um aus Elbwasser Kesselspeisewasser zu erzeugen und auch zur Kondensat-Reinigung.
In mehreren Behandlungsstufen werden bei der Abgasreinigung zunächst neben Chlor auch andere Halogene wie Brom, Jod und Fluor, aber auch Ammoniak, Staub und andere anorganische und organische Störstoffe abgetrennt. Danach wird in einem Destillationsprozess aus der vorbehandelten Rohsäure HCI-Gas erzeugt. Dieses HCI-Gas wird anschließend in einer unabhängig von der Verbrennungsanlage betriebenen Rektifikationsanlage unter Einsatz voll entsalzten Wassers zu 30-prozentiger Salzsäure aufbereitet. Durch intensive Kontrollen stellt die MVR die Qualität der erzeugten Salzsäure gemäß DIN EN 939 sicher.
Die bei der Salzsäurerektifikation überwiegend anfallenden wasserlöslichen Salze werden kontinuierlich als neutralisierte Mischsalzlösung abgetrennt. Diese Lösung wird in einem Dünnschichtverdampfer konzentriert und als Mischsalzsole von Salzkavernen als Versatz verwendet. Dieses Verfahren ist zwar teurer als andere, stellt aber die öko-effizienteste Lösung für die Verarbeitung der Chlorfracht des Abfalls in der Müllverbrennung dar.